Beschreibung
Die Komposition „Raindance“ entstand im Jahr 2012 im Auftrag des Hamburger
Blockflötenensembles Nordwind. Ein besonderer Wunsch der Leiterin Antje Susanne Kopp für dieses
Werk war die Umsetzung der Themen „Intonation“ (realisiert in langen Haltetönen, die chorisches
Atmen verlangen sowie lupenrein erklingenden Akkorden, gespielt und gesungen) und „Rhythmus“
(in wiederkehrenden Pattern dargestellt, die sich gut einprägen).
Die Uraufführung von „Raindance“ für Blockflötenorchester fand im Rahmen des Konzertes
„Flötentöne“ am 8. Juni 2013 in Hamburg statt.
Bei den gesungenen bzw. gespielt/gesungenen Passagen ist die Stimmlage frei wählbar, darf der
Gesangspart also zum Beispiel bei Bedarf auch eine Oktave höher oder tiefer erklingen als notiert.
Die rein gesungenen Noten sollen stets auf dem Vokal „a“ erfolgen.
Dynamik-Angaben habe ich bewusst recht zurückhaltend gesetzt. Das Blockflötenorchester sollte hier
mit Resonanz-Crescendo bzw. -Decresc. arbeiten, um die Intonation stabil zu halten.
Raindance, ein Regentanz
Der Regentanz dient vielerorts seit Jahrhunderten als zeremonielles Tanz-Ritual, um Regen
herbeizuführen oder böse Geister zu vertreiben.
Naturvölker auf der ganzen Erde verstreut in diversen Kulturen (Afrikaner, Indianer, Völker im Balkan
oder Nahen Osten) entwickelten dazu ihre ganz eigene Tradition, die größtenteils bis heute Bestand
hat.
Der erste Teil meiner Komposition steht für die Besinnung auf das Ritual, für die anfängliche
Meditation – die Regenwolken brauen sich allmählich zusammenbrauen.
Daraus entwickelt sich dann der sehr rhythmische, nach strengen Schrittmustern erfolgende,
tranceartige Kreistanz, während lautmalerisch bereits die ersten Regentropfen zu fallen beginnen.
Gen Schluss mündet die Bewegung wieder in Meditation und freundlichen Klängen.
Die bösen Geister sind vertrieben, der ersehnte Regen hat die Erde getränkt.
Hamburg, Mai 2014
Nicola Termöhlen