Beschreibung
Giovanni Buonaventura Viviani wurde am 15. Juli 1638 in Florenz geboren. Ab 1656, also als Achtzehnjähriger, war Viviani als Violinist in der Innsbrucker Hofkapelle tätig. 1660 verliert sich seine Spur vorübergehend, bis er sich 1672 wiederum in Innsbruck als Nachfolger von Ambrosius Rainer um die Hofkapellmeisterstelle bewirbt. 1676 legt er dieses Amt zurück und begibt sich nach Venedig. Ca. 1678 wird ihm vom Kaiser ein erblicher Adelstitel verliehen. Viviani lebt und arbeitet in der Folge in verschiedenen italienischen Städten (neben Venedig in Rom, Florenz und Neapel), wo er mit seinen Opern große Erfolge feiern konnte. 1687 bis 1692 versah er Dienst als Kapellmeister an der Kathedrale von Pistoia. 1693 erscheint sein letztes Druckwerk (Solfeggiamenti a due voci), danach verliert sich seine Spur endgültig 1). 1673 erschien Viviani‘s opus 1 in Venedig unter dem originalem Titel: SVONATE / A3. Due Violini, e Viola / Di Gio: BVONA VENTVRA VIVIANI / Maestro Di Cappella Di Sua Maestà / Cesarea in Inspruch / Opera Prima / Dedicate / ALL. ILLmo. & ECCmo. SIGre. / IL SIG. TOMASO MALIPIERO & c. / IN VENETIA 1673. / Apresso Francesco Magni detto Gardano Jede der zwölf Sonaten (Viviani bezeichnet sie unterschiedlich als Sonata oder Sinfonia) wurde einer venezianischen Adelsfamilie „gewidmet“, was auf einen Aufenthalt Vivianis in Venedig in der Zeit vor der Drucklegung schließen lässt. Als Vorlage für diese Edition diente ein Faksimile des in der Accademia Filarmonica, Archivio Biblioteca Bologna liegenden Druckes aus dem Jahre 1673 (Sign. MUS0159694). Der Druck besteht aus den vier Stimmheften: Violino Primo / Violino Secondo / Viola / Organo. Die originalen Stimmbücher enthalten keine Ornamente und Verzierungen. Es bleibt daher dem Geschmack und der Fertigkeit des Ausführenden überlassen, welche er aus der unermesslichen Fülle der „Manieren“ auswählt und anwendet. Die Oberstimmen dieser Sonaten sind zwar in erster Linie der Violine zugedacht. Auf Grund ihres geringen Tonumfanges lassen sie sich aber auch auf alternativen Melodieinstrumenten, insbesondere auch auf der Blockflöte (Sopran- u. Tenorblockflöten in c und d), vorzüglich umsetzten. Neben dem Organo sind auch das Cembalo oder die Laute (Theorbe) als Continuo Instrument denkbar. Die Aussetzung ist als möglicher Vorschlag zu sehen und kann durch den erfahrenen Continuospieler entsprechend abgeändert oder ersetzt werden. 1) Seiffert, Herbert: Giovanni Buonaventura Viviani, Leben . Instrumentalwerke . Vokale Kammermusik
Friedrich Harasleben